Pipeline Pro 2 - Der David unter den Goliaths

04.08.2015 06:41 (zuletzt bearbeitet: 04.08.2015 09:07)
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#1 Pipeline Pro 2 - Der David unter den Goliaths
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Pipeline Pro 2


Analog zu meinem Review "Das Ende der Fahnenstange ist erreicht" in dem ich den Swabia bewerte möchte ich auch zu dem Pipeline Pro 2 ein kleines Review abgeben.


Wie ich zu meinem Pipeline Pro 2 kam

Wie so oft in letzter Zeit war ich mal wieder im Forum unterwegs. Es gibt immerwieder ganz gute Angebote von Usern, die sich von ein wenig Hardware trennen.
Das ist für mich eine gute Gelegenheit die Hardware ein wenig günstiger zu bekommen.
So kann ich sie ausgiebig testen und habe nicht gleich ein Vermögen dafür ausgegeben.
Allerdings ist es nicht ganz einfach den Threads zu folgenden.
Meist geht es sehr rasant zu und interesannte Hardware ist innerhalb kürzester Zeit verkauft (Zumindest wenn sie wirklich vergünstigt angeboten wird).

Wie auch immer - Ich bin dann beim Kauf eines SQuape R über den Pipeline Pro 2 gestolpert, der ebenfalls verkauft wurde.
Ich habe mir kurz die Eckdaten des Pipeline Pro 2 angesehen - 40W VW, Temperatursteuerung (Wie im Swabia, den ich ja unbedingt haben möchte)
Der HWV war unglaublich schnell, habe ihn garnicht kommen sehen.
Den Swabia für zuhause, den Pipeline Pro 2 für unterwegs flüsterte die Stimme und ich fand da auch kein Argument dagegen.

2 Tage später kam das Paket an.


Der erste Eindruck

Als ich das Paket geöffnet habe ist mir die winzige Verpackung des Pipeline Pro 2 als erstes aufgefallen. Das soll ein Akkuträger sein?
Handbuch lag keines bei - Ich bezweifle, dass es Platz gehabt hätte.



Der Akkuträger war auch nicht größer als die Verpackung - Man darf ja wohl noch hoffen
Ehrlich gesagt war es geradezu ein schock Moment, als ich den Akkuträger aus der Verpackung in meine Hand fallen lies.
Er ist wirklich winzig.



Die Oberfläche besteht aus gebürstetem Edelstahl und auch das Display, welches ein wenig nach hinten versetzt ist, sieht wertig aus.
Ohne jede verzierung oder anderen Schnickschnack bringt der Pipeline Pro 2 eine schlichte und zeitlose Eleganz mit sich.
Ich habe dann sogleich den Delta II aufgeschraubt, da ich diesen extra für meine Eingewöhnung in das Temperaturgesteuerte Dampfen gekauft habe.
Damit sieht er schon etwas besser aus.
Allerdings fällt mir sofort auf, dass der Verdampfer plan auf dem Akkuträger aufliegt.
Das ist nicht sonderlich schön, da hier eine Wärmebrücke entsteht welche die Wärme des Verdampfers an den Akkuträger abgibt.

Einen Nickel Verdampferkopf rein und los geht es.
Wie zu erwarten war, ist der Pipeline Pro 2 etwas kurz geraten sodass ich nicht so recht weis, wohin mit dem kleinen Finger.
Unter den AT ist schon etwas umständlich.
Auf den AT ist aber leider auch nicht so wirklich bequem, da nur 1/3 des Fingers auf dem AT aufliegen können.
Was solls der Mensch ist ja ein Gewohnheitstier und eine kleine Größe gereicht ja auch oftmals zum Vorteil. Gerade dann wenn er mobil sein soll ist das nicht unbedingt verkehrt.

Die Menüführung ist erschreckend.
2x Feuern = Menü aufrufen (Ich weis, kann man Einstellen)
Mit Feuern kommt man einen Menüpunkt weiter.
Kennt man das Menü nicht und muss erstmal lesen was da steht, hat sich der Punkt auch schon geöffnet.
Das nervt erstmal ungemein.

Endlich hatte ich die Temperatursteuerung aktiviert und es konnte losgehen.
Doch mein Einstieg in das Temperaturgesteuerte Dampfen kommt dann in einem anderen Thread.

Ich hatte so meine lieben Probleme, bis ich die Temperatursteuerung korrekt eingestellt hatte und das Dampfen wirklich losgehen konnte.
Das war auch bitte nötig nachdem ich mich eine gefühlte Ewigkeit durch das Menü des Pipeline Pro 2 getippt hatte. Das hat wirklich Frustrationspotential.

Die ersten Züge sind erstaunlich. Es ist erstmal garnicht die Temperatursteuerung sondern es ist der umstieg von gepulster Stromabgabe hin zu konstanter Stromabgabe.
Mein SMOK BEC Pro gibt den Strom nämlich für gewöhnlich gepulst ab.
Man kann den Unterschied nicht wirklich greifen oder benennen aber man bemerkt ihn.
Die Temperatursteuerung des Pipeline Pro 2 funktioniert Tadellos. Einmal eingestellt lässt es sich sehr bequem dampfen.


Ein paar Tage später

In den folgenden Tagen habe ich mich intensiver mit dem Pipeline Pro 2 beschäftigt und auch die anderen Modis getestet.
Interesannt ist jedenfalls der Heat Protected Mode. Er erlaubt es eine Pulsung einzustellen sodass die Wicklung sich langsamer erhizt.
Anfangs ist es extrem verstörend wenn das Feuern unterbrochen wird und dann wieder einsetzt.
Ich musste mir erst eine Pulsung suchen, bei der ich das Unterbrechen kaum bemerke.
Dann jedoch ist es garnicht so schlecht. Es sorgt dafür, dass bei meinen normalen Wicklungen eine höhere Zugdauer möglich ist ohne dass manuell eingegriffen werden muss.
Ob man das jetzt braucht sei mal dahingestellt.

Da ich kein Freund der Mech Mods bin, ist der ByPass Mode für mich völlig uninteresannt und ich habe ihn erst garnicht getestet.

Der PowerBoost hingegen kann nützlich sein.
Die Wicklung wird hier zu beginn mit mehr Spannung befeuert. Dadurch erhitzt sie sich schnell und die Dampftemperatur ist früher erreicht.
Für mich, der ich eher das Problem habe dass bei meinem 5. oder 6. Zug in folge die Temperatur des Verdampfers generell zu hoch ist, ist dieser Modus nicht zu gebrauchen.
Wenn man gelegentlich einen Zug nimmt, dann macht das unter umständen durchaus Sinn.
Auch Leute, die eher im höheren Ohmbereich wickeln ist diese Funktion kommen hier auf ihre Kosten. Diese Wicklungen sprechen normal erst deutlich verzögert an. Durch den PowerBoost kann dem entgegengewirkt werden und die Wicklung gleich auf Temperatur gebracht werden.

Nach ein paar Tagen hat sich herausgestellt, dass ich entweder Temperaturgesteuert oder mit HeatProtection auf dem Pipeline Pro 2 dampfe.

Das Menü ist und bleibt wirklich schrecklich.
Zum einen speichert es die letzte Position.
Ein kleines Beispiel zur verdeutlichung:
Ich habe aktuell 30W eingestellt und ich würde gerne die Leistung verringern.
2x Feuern und ich bin im Menü. Initial stehe ich auf dem ersten Menüpunkt "Power Up".
Ich feuere noch einmal und bin auf dem Menüpunkt "Power Down".
Kurz warten und das Menü wird aufgerufen.
Mit Feuern stelle ich die Leistung auf 22W ein.

Nach 1-2 Züge merke ich, dass 22W zu wenig sind.
Ich Feuere 2x um erneut in das Menü zu kommen.
Nun stehe ich aber auf dem Menüpunkt "Power Down".
Da es keine Möglich gibt rückwärts zu laugen muss ich nun also alle Menüs durchtippen, bis ich wieder bei Power Up angekommen bin.
Tippt man vorbei muss man nochmal durchtippen.
Also eine ewige Tipperei auf dem Feuerknopf.

Natürlich benutzt man die Einstellungen später eher weniger, dennoch bleibt es eine schlechte Bedienung.

Darüber hinaus ist das Bedienkonzept im Menü "Extended Functions" anders.
Der Pipeline Pro 2 schaltet hier nach einer gewissen Zeit selbst zum nächsten Punkt weiter und mit "Feuer" muss das öffnen des Menüs bestätigt werden.
Wer sich das ausgedacht hat gehört geschlagen.
Diejenigen, welche das Gerät mit 2 verschiedenen Bedienkonzepten abgenommen/freigegeben haben gehören gleich mit verschlagen.

An die geringe Größe habe ich mich mitlerweile gut gewöhnt.
Was nun bleibt ist die schicke geradlinige Oberfläche und die leichte Vertiefung des Displays.
Letzte Nacht habe ich ein weiteres netted Feature entdeckt: Man kann extrem bequem den Finger in die Displayvertiefung legen. Das hilfts nachts ganz gut, wenn die Displayhelligkeit zu hoch ist.
Da ich aber keine Lust habe die Helligkeit Tagsüber hoch zu regeln und nachts runter zu regeln ist das wirklich schick einfach den Finger drauf zu legen.
Auserdem liegt er da sehr bequem.

Das Display schaltet erst ein, wenn das Feuern unterbrochen wird.
Hat natürlich den Vorteil, dass während des dampfens das Display deaktiviert bleibt. Da kann man ja sowieso nichts sehen.
Wenn man jedoch kurz die Einstellungen ansehen will und zu kurz feuert, springt das Display garnicht erst an.
Luxusproblem.

Sehr positiv ist die Einstellung des Temperaturkoeffizienten beim temperaturgesteuerten Dampfen.
Diese Einstellung sorgt dafür, dass wenn ich ein anderer Draht verwendet wird (zb Titan statt Nickel) die Temperatur nach Einstellung des Koeffizienten wieder eine reelle Größe darstellt.
Allerdings habe ich dies erst zu schätzen gewusst, nachdem genau diese Einstellung beim Swabia fehlt.
Dort muss man sich damit behelfen, die Temperatur so zu manipulieren, dass es am Ende passt (Dampft man eben auf eingestellten 180°C statt auf 205°C wie es reell sein sollte).


Fazit

Der Pipeline Pro 2 bietet für nahezu alle Benutzer das "Rundumsorglospaket". Einzig seine 40W Leistung begrenzen hier die Zielgruppen (Dann kann ich zum Dicodes 2380 mit Stacking und max 80W raten - Das Basisgerät scheint dasselbe zu sein)
Als Zielgruppe würde ich persönlich jedoch Frauen und Männer mit kleinen Händen ansehen.
Es sei denn, ihr sucht einen High-End-Akkuträger für unterwegs. Dann kann ich den AT ebenfalls sehr gut empfehlen.
Saubere Verarbeitung und eine schlichte Eleganz zeichnen diesen Akkuträger aus.
Mit seinen vielen Einstellungsmöglichkeit kann man ihn sehr gut auf seine Bedürfnisse anpassen. Ob das nun alles notwendig ist oder nicht kann jeder für sich entscheiden.


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04.08.2015 06:42 (zuletzt bearbeitet: 04.08.2015 09:08)
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#2 RE: Pipeline Pro 2 - Der David unter den Goliaths
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Hier noch ein paar Bilder mit verschiedenen Verdampfern.


Joyetech Delta II


Kanger Subtank Mini


Taifun GT II


SQuape [R]


Kayfun v4


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04.08.2015 09:44
#3 RE: Pipeline Pro 2 - Der David unter den Goliaths
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Leider verstorben

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Danke für den ausführlichen Bericht!

Gruß, Friedel
Optimismus ist lediglich ein Zeichen fehlender Information.
Dampfen könnte billig sein...
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