03.01.17 - Prof. Heino Stöver Suchtforscher im Interview: „Die heutige Politik zur E-Zigarette ist völlig unglaubwürdig“

03.01.2017 15:48
#1 03.01.17 - Prof. Heino Stöver Suchtforscher im Interview: „Die heutige Politik zur E-Zigarette ist völlig unglaubwürdig“
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Moderatorin

http://www.egarage.de/suchtforscher-im-i...unglaubwuerdig/

2 Auszüge:

Zitat
Wem werfen sie die Fehleinschätzung der E-Zigarette konkret vor?
Mir ist kaum erklärlich, warum zum Beispiel das Deutsche Krebsforschungszentrum, das DKFZ, eine derart ablehnende Haltung entwickelt hat. Das mag auch mit den handelnden Personen zu tun haben, insbesondere mit Martina Pötschke-Langer, die beim DKFZ die entscheidende Position in Sachen Tabakprävention bis vor kurzem innehatte und leider eine sehr negative Haltung entwickelt hat. Es drängt sich aber auch der Verdacht auf, dass es eine enge Verknüpfung zur Gesundheitswirtschaft gibt. Auffällig ist jedenfalls, dass andere Nikotinersatztherapien durchaus wohlwollend begleitet werden. Zudem habe ich selbst die Erfahrung gemacht, dass es geradezu eine Phalanx der Ablehnung innerhalb der wissenschaftlichen deutschen Suchtforschung gibt, wenn es um die E-Zigarette geht.



Zitat
Können Sie konkreter werden?
Namen werde ich nicht nennen. Aber ich habe im Rahmen einer Buchveröffentlichung eine Reihe hochrangiger deutscher Suchtforscher kontaktiert, die zu den Koryphäen des Feldes zählen. Das Ergebnis: Kein einziger war bereit, zu einem Buch über E-Zigaretten beizutragen. Schließlich habe ich in Gesprächen herausgefunden, woran das liegt: Offenbar wird es als Gefahr für die eigene Karriere gesehen, die E-Zigarette aufgeschlossener und mit der eigentlich gebotenen wissenschaftlichen Neutralität zu betrachten. So hieß es zum Beispiel, man könne durch positive Äußerung zur E-Zigarette die Möglichkeit verlieren, an Expertengremien teilzunehmen. Es ist eine geschlossene Gesellschaft, die sich nicht öffnen möchte.

03.01.2017 16:21
#2 RE: 03.01.17 - Prof. Heino Stöver Suchtforscher im Interview: „Die heutige Politik zur E-Zigarette ist völlig unglaubwürdig“
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Ja, sonst kriegt die Dekanin einen Brief ... Wie unser Kuscheldampfer erfahren musste. Der ist allerdings in Österreich und braucht sich um Deutsche Unis keine großen Gedanken machen :)

Ich war's nicht!

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03.01.2017 16:37
#3 RE: 03.01.17 - Prof. Heino Stöver Suchtforscher im Interview: „Die heutige Politik zur E-Zigarette ist völlig unglaubwürdig“
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Schon beängstigend in Deutschland, wenn hochrangige Wissenschaftler nicht mehr offen die Wahrheit sagen, um nicht benachteiligt zu werden.
Die Macht der Lobby scheint übermächtig geworden zu sein, dass so etwas überhaupt möglich werden kann. Sehr beängstigend.

Aber wenn ich mir einige unsere Politiker von einigen Fraktionen anhöre, denn ist eine Einschränkung der Lobby unwillkommen. Abgeordnetenwatch kann davon ein Lied singen.

Ich finde den Ansatz schon bemerkenswert. Bleibt auch da zu hoffen, dass eine gegenteilige Auffassung nicht als "Geschwätz" abgetan wird, oder einfach "der mächtigen E-Zig-Lobby" angehängt wird, die bislang anscheinend im völliger Dunkelheit operiert, oder Bezahlkommandos.

Bleibt zu hoffen, dass andere Wissenschaftler und Fachleute auch ihren Arsch hoch bekommen und Stellung beziehen, statt sich einlüllen zu lassen. Namen nenne ich hier keine...


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03.01.2017 16:55
#4 RE: 03.01.17 - Prof. Heino Stöver Suchtforscher im Interview: „Die heutige Politik zur E-Zigarette ist völlig unglaubwürdig“
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Je mehr solche Artikel das beschämende Verhalten von Politik und Teilen der Forschung offen legen, um so besser für uns.
Es wird der Tag kommen, das wenn ein Politiker solch hirnloses Gedöhns losläst "E-Zigaretten sind gefährlich und vielleicht schlimmer als Tabakzigaretten"
wird von der Presse ausgebuht. Und die Nichtraucherhilfeseiten werden auch umdenken müssen, da sie die e-Zigaretten verdammen und die Apothekenprodukte mit Nikotin
wie saure Gurken anpreisen. Wenn da mal offen über das unwissenschaftliche Verhalten gesprochen dann wirds langsam besser.


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03.01.2017 17:09
#5 RE: 03.01.17 - Prof. Heino Stöver Suchtforscher im Interview: „Die heutige Politik zur E-Zigarette ist völlig unglaubwürdig“
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Richtig interessant wird es dann, wenn Köpfe rollen, im bildlichen Sinne natürlich. Wenn die heutige "Verantwortlichen" zur Rechenschaft gezogen werden, wie so eine Fehleinschätzung denn überhaupt möglich werden konnte. Noch tobt sich die WHO aus, und scheint ihren Einfluss geltend machen zu können. Aber auch die Tage sind gezählt, und das wahre Gesicht wird offenbart. Und ich werde gerne dafür "Eintreten", diesem Sauhaufen kräftig in ihre eigene, verdorbene Suppe zu spucken (puh, deutlicher geht nicht)
Die Wahrheit lässt sich nicht aufhalten, und jeden Tag kommen neue Menschen hinzu, die dass nicht mehr still hinnehmen werden.


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03.01.2017 17:12
#6 RE: 03.01.17 - Prof. Heino Stöver Suchtforscher im Interview: „Die heutige Politik zur E-Zigarette ist völlig unglaubwürdig“
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Hamse gut gemacht. Stöver nimmt auch kein Blatt vor den Mund. Die Begriffe Phalanx und Gesundheitswirtschaft waren mir noch unbekannt, sie wirken nicht so krass wie "eingeschworene Gemeinschaft oder monetäre Verstrickungen". Der Begriff Gesundheitswirtschaft passt, denn er ist absurd, Gesundheit und Wirtschaft passen nicht zusammen, das ist eine große Schwachstelle in unserem Gesundheitsystem.
Alleine in diesem Kontext steckt genau das war wir wissen oder vermuten und was letztlich aufgelöst werden muss um die E-Zigarette in ein neutrales ideologisches und wissenschaftliches Licht zu rücken.
Ich habe die Seite, das Interview schon per mail weiter geleitet, dann erscheint der ganze Artikel beim Empfänger. Überlegt mal wem ihr sie schicken könntet.


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03.01.2017 17:18
#7 RE: 03.01.17 - Prof. Heino Stöver Suchtforscher im Interview: „Die heutige Politik zur E-Zigarette ist völlig unglaubwürdig“
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Moderatorin

So ein Interview sollte er eigentlich der Presse geben... Wer ausser uns Insidern liest schon diesen Blog? :(

03.01.2017 17:29
#8 RE: 03.01.17 - Prof. Heino Stöver Suchtforscher im Interview: „Die heutige Politik zur E-Zigarette ist völlig unglaubwürdig“
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Wir können es verbreiten, soweit möglich. Wenn die Presse da eh nicht drauf anspringt, denn bleibt uns nur diese Möglichkeit. Schön wäre auch die Youtuber anzusprechen, dass sie diese Message auch weitertragen. Einige Namen von Personen sollten ruhig noch bekannter werden, so dass niemand mehr drum herum kommt.


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03.01.2017 17:30
avatar  Tormk
#9 RE: 03.01.17 - Prof. Heino Stöver Suchtforscher im Interview: „Die heutige Politik zur E-Zigarette ist völlig unglaubwürdig“
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Nun, wie schon weiter vorne geschrieben wurde, ist es mit jedem der sich die Mühe macht und den Arsch in der Hose hat sich nach Faktenlage zu positionieren und auch darüber in der Öffentlichkeit seine Meinung kund tut, für die anderen schwerer ihr Lügengebäude aufrecht zu erhalten.
Klar lehnt man sich da aus einem Fenster, jedoch streckt man damit auch seinen Hals aus der Hütte die voller Lügen ist.
Wohl dem der einen Platz an selbem hat wenn die Hütte einfällt.


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03.01.2017 18:29
#10 RE: 03.01.17 - Prof. Heino Stöver Suchtforscher im Interview: „Die heutige Politik zur E-Zigarette ist völlig unglaubwürdig“
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„Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir, Amen“
Ich denke da gehört dies auch immer dazu wenn jemand gegen den Strom schwimmt.
Ob das die Haupt Motivation ist nicht gegen das eigene wissenschaftliche Gewissen oder eigene Wahrheit zu verstoßen?
Ich denke ein gewisser Idealismus der Sache muss schon vorhanden sein wenn man sich DAS traut, es kann aber auch den Vorteil haben das er bei dieser wirklich großen Sache ganz weit oben stehen wird wenn er damit durch kommt. Wenn dem so kommt, dann sei es ihm gegönnt. Ich werde trotzdem nicht aufhören darauf hinzuweisen das die Dampfen den Apotheken nicht zu nahe kommen dürfen.
Keiner außer den Konsumenten hat das Recht darüber zu bestimmen wie und unter welchen Bedingungen die Dampfe eingesetzt werden darf. Sie kann medizinisch wirken, sie ist aber kein Medizinprodukt und es wäre ein schlimmer Fehler sie dazu zu machen. Dann wird sie ihre Freiheit verlieren und ein Teil der Wirkung für uns besteht in der freien Verfügbarkeit ohne das Stigma des Nikotinersatzproduktes.


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03.01.2017 18:38
#11 RE: 03.01.17 - Prof. Heino Stöver Suchtforscher im Interview: „Die heutige Politik zur E-Zigarette ist völlig unglaubwürdig“
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Es scheint halt einigen Menschen schwer zu fallen die E-Zigarette als Alternative zum Rauchen zu betrachten. Für den Rauchstop war sie nie gedacht, zur Schadenminimierung allerdings schon. Und wenn es den Rauchern so gelingt den Konsum ganz einzustellen, Super, nichts dagegen. Aber es ist halt auch eine Alternative für Tabakprodukte, die überall frei verkauft werden. Wenn die E-Zigarette zum Voll-Ausstieg aus der APO kommt, denn doch erst nach einer Rauchkarriere. Soweit sollte es gar nicht erst kommen. Das wird es jedoch bei einer Abschiebung in die APO. Erst Schaden durch Rauch verursachen, denn abkassieren mit APO-Hilfsmitteln - in doppelter Hinsicht kassieren. Kann alles vermieden werden, und sollte es, wenn es um die Gesundheit geht.


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03.01.2017 21:29 (zuletzt bearbeitet: 04.01.2017 06:36)
#12 RE: 03.01.17 - Prof. Heino Stöver Suchtforscher im Interview: „Die heutige Politik zur E-Zigarette ist völlig unglaubwürdig“
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Ich hab die tage doch glatt einen artikel in einem alten spiegelexemplar wiederentdeckt. War aber schon im mai dort zu lesen.
Ich bekomme die printausgabe immer auf einem cafe, wenn die neue bekommen. Und die aussagen dort/damals passen exakt zu diesem thema.

Zitat
VERNARRT INS RESTRISIKO !
Zitat: Und unsere deutschen experten ? Sie mauern und mahnen.
Vor allem das...DKFZ...tonangebend in der debatte, redet die weniger schädliche alternative deshalb unentwegt schlecht.



Aber lest selbst...ich habs abfotografiert, weil online auch weiterhin nicht zu finden in vollversion.

Bild gelöscht, wegen Urheberrecht/Copyright

Quelle: Der spiegel, printausgabe 19/2016

Edit: Wurde hier schon mal vorgestellt, aber leider war damals auch nur lesen hinter paywall möglich.
07.05.2016 DER SPIEGEL 19/2016 "Vernarrt ins Restrisiko"

"Zum großen Bösen kamen die Menschen nie in einem Schritt, sondern mit vielen kleinen, von denen jeder zu klein schien für eine große Empörung.
Erst wird gesagt, dann wird getan."
Michael Köhlmeier (österr. Schriftsteller) am 4. Mai 2018 in seiner Rede vor dem Parlament

“In Zeiten universeller Täuschung ist das Aussprechen von Wahrheit ein revolutionärer Akt.“

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04.01.2017 00:01
avatar  LoQ
#13 RE: 03.01.17 - Prof. Heino Stöver Suchtforscher im Interview: „Die heutige Politik zur E-Zigarette ist völlig unglaubwürdig“
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LoQ

Danke heimchen für das verlinken und zitieren.....den Aluhut lasse ich im Regal liegen

Nicht mehr auf Konferenzen eingeladen zu werden, womöglich keine Forschungsaufträge mehr zu bekommen kann für den ein oder anderen schon den beruflichen Tod bedeuten.
Heißt das, dass ich bei der Dampfe Klappe halten und z.B. über Methadon forschen gut heiße? Nein! Ganz sicher nicht. Es käme halt nur einem faktischen Berufsverbot gleich.
Gut ist, dass Stöver und sein Institut in Frankfurt anscheinend nicht "kuschen müssen" oder er einfach genug "Standing" hat (früher sagte mensch E..... in der Hose) sich positionieren zu können.
Siegel´s Interview war auch nicht ohne in Amerika und sein Bruch mit Glantz sicherlich nicht einfach.
Siegel spricht von "kognitiver Dissonanz" in seinem Interview über die Tobacco Control. In der BRD ist es nicht anders, lassen wir mal die Dummen wie Mortler und die absoluten Ideologen wie PöLa aussen vor.
(Link zum Siegel Interview zu Erinnerung: https://www.youtube.com/watch?v=88s8hXHp6yo#t=62 )

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"Ich will nicht in einer Welt leben, in der alles, was ich sage, alles was ich mache, der Name jedes Gesprächspartners, jeder Ausdruck von Kreativität, Liebe oder Freundschaft aufgezeichnet wird." E.Snowden
"Nationalism is an infantile disease. It is the measles of mankind." - Albert Einstein


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06.01.2017 10:18 (zuletzt bearbeitet: 06.01.2017 10:25)
avatar  Chandra
#14 RE: 03.01.17 - Prof. Heino Stöver Suchtforscher im Interview: „Die heutige Politik zur E-Zigarette ist völlig unglaubwürdig“
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Soweit zur "Unabhängigkeit" und "Objektivität" der Wissenschaft. Ein beispielhafter Abgesang. Amen.

Da mittlerweile in D das wichtigste und ausschlaggebende Kriterium - meistens sogar alternativlose Voraussetzung - für die Berufung auf eine Professur neben guter "Vernetzung" (altdeutsch auch Beziehungen genannt), die erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln ist (und unabhängig publizierte Forschungsartikel oder gar sowas "Unwichtiges" wie Lehrerfahrung und -kompetenz nur noch schöne, aber unrelevante Beigaben sind), muß man sich nicht wundern, wenn die wissenschaftliche Objektivität immer mehr flötengeht. Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing.

Danke an all die objektiven, aufrichtigen und gerechten Wissenschaftler für ihren Mut, der in so einem System mittlerweile viel zu häufig nötig ist, um die Wahrheit zu sagen.


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