Nachdem gestern mein DAEDALUS PRO nach nur 12 Tagen von Fasttech geliefert wurde, hatte ich schon einigen Spaß mit dem Ding. Und JA - er taugt wirklich etwas ...

Zum ordentlichen Betrieb reicht eine gute Bohrmaschine oder ein Akkuschrauber. Wer so etwas schon hat, der braucht nur das "Wickelteil" und kann sich 20 Dollar für den kleinen Akkuschrauber sparen. Von Vorteil ist, wenn man die gewünschte Drehzahl ein- und feststellen kann - muss aber nicht unbedingt sein.

Videos zum Betrieb gibt es etliche in der Tube.

Auch wenn ich anfangs etwas skeptisch war - es funktioniert wirklich ... wenn:

... man für ordentliche Befestigung des Drahts sorgt
... eine ruhige Hand für gleichmäßige Drehzahl hat
... die Drähte gespannt hält
... eine Drehzahl wählt, die den Reibungswiderstand des DAEDALUS auf dem Tisch (der möglichst gering sein sollte) überwindet - ganz langsam ist eher schlecht
... auf die richtige Spannung des Manteldrahts achtet (dazu gibt es eine Spiralfeder mit Mutter)




Die beiliegenden Plastikröhrchen sorgen dafür, dass der DAEDALUS besser in der Spur bleibt. (denke ich mal)

Ich habe jetzt noch nicht versucht, kurze festere "Draht-Stangen" zu umwickeln. Möglicherweise braucht man dann keine beidseitige Befestigung des Drahts


Bis jetzt habe ich 0,3mm (SS316L) und 0,35mm (Zirkonium) umwickelt ... das klappt perfekt. Mit den 28/38 AWG Clapten-Coils bin ich höchst zufrieden ... lange nicht so träge wie die mit 0,2mm Mantel. Demnächst versuche ich es mit dem Flachdraht, der bald eintreffen müsste ...


Stellt sich nur die Frage, ob es sich lohnt, Claptons selbst zu machen.

Für die Performance im Betrieb würde ich klar "ja" sagen. Aber der Spaß ist nicht ganz billig. Zivipf verlangt für 500m feinen Draht (egal was) 45 Euronen. Und ihr braucht eine Menge davon:

Bei 0,1mm Manteldrahtstärke und 0,3mm Seele benötigt ihr so um die 17m Manteldraht pro Meter Clapton. Also rechnet mal mit 1,50 bis 1,70 per Meter Clapton plus Kosten für die Seele. Und wie heißt es so schön: Es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Wunsch zu haben ...


Das hier ist der frische Zirkonium/Kanthal-Clapton - insgesamt keine 0,6mm stark ...


Allerdings habe ich auch 316L-Draht in 0,1mm Stärke für 41 Euronen auf 4.000m gesehen ... kommt von einem großen Hersteller aus Frankreich. Den werde ich gelegenlich mal testen ...

Danke für den Tipp ...

Ob Pudel oder Karnickel für den Mantel dürfte eigentlich egal sein ...

Ja - eine Leerspule ist von Vorteil ... aber wer von uns hat die nicht (bei unserem Drahtverbrauch) ???

Auf so eine Spule, wo vorher fünf Meter irgendwas drauf waren, gehen einige 100m Manteldraht. Und umspulen ist doch mit einer Bohrmaschine kein Problem ...

Der 38er 0,1mm 2VA Draht von Imkereibedarf Tyroller tut es als Mantel ganz genauso gut - auch beim Verhalten im Daedalus ist kein Unterschied festzustellen. 250g (4000m) für 20,60€ incl. Versand sollten nun für ein Leben reichen ...

Wer lieber etwas stärkeren 0,15mm Manteldraht haben möchte, bekommt für genau denselben Preis 1800m davon ...

Sehr schön funktioniert auch der 316L Flach-Clapton 1,0*0,14 mit 0,1mm Mantel. TC ist einwandfrei - habe ich jetzt in meinen TFv8

Der Vorteil eines "Clapton" ist die durch Runddraht vergrößerte Oberfläche. Aber die meisten Claptons besitzen einen Mantel aus 0,2mm Draht. Das macht sie relativ träge - sie heizen langsam auf und lange nach.

Da nur die Seele nennenswert leitet, kann man Claptons auch mit z. B. SS316 Rund- oder Flachdraht machen für TC-Betrieb. Oder aus Zirkonium, Titan - oder auch NiFe ...

Je feiner der Manteldraht, desto geschmeidiger ist die Wicklung. Und das Material des Manteldrahts ist ziemlich egal ...

Was man nun nimmt, ist Geschmackssache - aber es gibt fast keinen Clapton mit z. B. 0,1mm starkem Manteldraht zu kaufen. Deswegen muss man sich den selbst machen ...

Nicht nur Leute der "MtL-Fraktion" mögen guten Geschmack ...

Auch ich stehe nicht auf geschmacklose Wolken. Darum habe ich in keinem meiner vielen DtL-VD nur "einfachen" Draht drin. Außer in meinen Quad-Coil-VD, wo für Claptons einfach nicht wirklich Platz ist. Aber da verbaue ich gern Micro-Coils aus 0,2mm 316L-Draht - das ist dann wie ein "Clapton ohne Seele" und sogar die funktionieren unter TC ...

Einfacher Draht wird mir schnell zu heiß (dann schmeckt es etwas scharf) - oder produziert für meine großen VD einfach zu wenig Dampf, was dann auch nicht wirklich schmeckt.

Ich sagte ja: "fast" ... und ich denke schon, dass der viel Geschmack produziert. Wie auch der "Flame Wire" von Demon Killer ... https://www.gearbest.com/accessories/pp_774592.html?

Aber nun mache ich mir solcherlei Wires selbst ...

Neuer Versuch: Fused spaced Zirkonium Clapton lite ...

Einen Abstand zwischen den Mantelwindungen bekommt man mit einem mittels der beiden seitlichen Schräubchen "davor gespannten" Draht hin ... der dient als Abstandhalter zwischen den zu erzeugenden Windungen.

Das hört sich einfacher an, als es tatsächlich ist. 0,1mm Abstand hat bei mir nur bedingt geklappt. Man muss den Abstandsdraht sehr genau und fest spannen, damit er gut auf der Seele aufliegt und greift - aber nicht zu fest, dass die Seele behindert wird. Und 0,1mm riss dann genau mitten drin - aber wenn das einmal reisst, bekommt man einen neuen Draht kaum passend neu gespannt.

So bin ich dann auf 0,2mm ausgewichen. Das ist deutlich stabiler. 0,15mm muss ich noch testen. Aber mit 0,2mm Abstandsdraht klappt es prima.

Den fertigen mit 0,2mm Windungsabstand versehenen Clapton-Draht habe ich dann halbiert, die Hälften eingespannt und "ex faustibus" (aus der kalten Lamäng) mit der zweiten Clapton-Wicklung versehen. Das ist wirklich einfach und geht fast wie von selbst ...

Das Ergebnis seht ihr hier:


2*0,3mm spaced Zirkonium Clapton mit jeweils 0,1mm SS Manteldraht